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Nr.: 57 D - 45470 Mülheim an der Ruhr Stadtteil Menden - Holthausen Ortsteil Ickten; Am Buchholz Kreisfreie Stadt: Bundesland:
 
Bürgermeister: Marc Buchholz
Büro dsr Bürgermeister
Am Rathaus 1 (Eingang Schollenstr.4)
45468 Mülheim an der Ruhr 
Telefon: 0208 455 1308
Telefax: 0208 455 581308
Bezirksvertretung 1: 
Kontakt:
Annette Altenbach
Am Rathaus 1
45468 Mülheim an der Ruhr
Telefon: 0208 455 3002
Telefax: 0208 455 583002
Bezirksbürgermeisterin:
Britta Stalleicken

Am Buchholz, 
Buchholzhof;
liegt nahe der A 52

Teil vom Stadtteil Ickten

Mülheim an der Ruhr Nordrhein - Westfalen


















 

 


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Mülheim an der Ruhr
Mülheim an der Ruhr ist eine kreisfreie Großstadt im westlichen Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen. Die Stadt ist als Mittelzentrum eingestuft. Sie liegt an der Ruhr, zwischen den angrenzenden Oberzentren Duisburg und Essen sowie der nahe gelegenen Landeshauptstadt Düsseldorf. Mülheim gehört zudem zur Metropolregion Rhein-Ruhr.
Die Stadtrechte wurden 1808 verliehen. Ein Jahrhundert später überschritt die Einwohnerzahl die Grenze von 100.000 Einwohnern und machte Mülheim an der Ruhr damit zur Großstadt. Mit ihren etwa 170.000 Einwohnern (2008) zählt sie zu den kleineren Großstädten Deutschlands.
Mülheim wurde mit der Schließung der Zeche Rosenblumendelle 1966 zur ersten bergbaufreien Großstadt des Ruhrgebiets. Die einstige Leder- und Montanstadt hat den Wandel zu einem branchenvielfältigen Wirtschaftsstandort mittlerweile erfolgreich vollzogen. Die „Stadt am Fluss“ gilt mit über 50 Prozent Grün- und Waldflächen als ein attraktiver Wohnort zwischen Düsseldorf und dem Ruhrgebiet, ist Sitz zweier Max-Planck-Institute und seit 2009 Standort der neu gegründeten Hochschule Ruhr West.
Die Innenstadt befindet sich etwa 12 Kilometer östlich der Mündung der Ruhr in den Rhein an beiden Ufern des Flusses, der das Stadtgebiet auf einer Länge von 14 Kilometern von Südosten nach Nordwesten durchmisst. Zwischen Broich am linken Ufer und dem Kirchenhügel auf der rechten Uferseite, der Mülheimer Pforte, verlässt die Ruhr die Ausläufer des rheinischen Schiefergebirges und erreicht das niederrheinische Tiefland. Mit der Lage des Stadtzentrums direkt am Fluss zeigt sich ein Alleinstellungsmerkmal Mülheims im Ruhrgebiet.
Die Gesamtfläche des Stadtgebiets umfasst 91,29 km², die zu etwa gleichen Anteilen versiegelt sind (Gebäude, Freiflächen, Verkehrsflächen) und als Wald- und Grünflächen dienen oder landwirtschaftlich genutzt werden. Insbesondere der Mülheimer Süden bildet entlang der Hänge des Ruhrtals die grüne Lunge der Stadt.
Stadtgliederung
Aus historischer Sicht werden insgesamt neun Stadtteile unterschieden, die bis zu ihrer Eingemeindung selbständige Ortschaften waren. Seit 1975 ist Mülheim zudem in die drei Stadtbezirke Linksruhr, Rechtsruhr-Nord und Rechtsruhr-Süd gegliedert. 1984 beschloss der Rat der Stadt für die Ausarbeitung langfristiger Entwicklungskonzepte und für statistische Zwecke die Einteilung des Stadtgebietes in sechs Teilräume, die unter Berücksichtigung der historischen und der strukturbedingten Zusammenhänge eingeteilt wurden. Diese Teilräume sind weiter gefasst als die historischen Stadtteile, führen jedoch teilweise deren Namen fort.

Bezirksvertretung 1:
Rechtsruhr-Süd; hierzu gehören Stadtteil Altstadt I, vom Stadtteil Altstadt II die statistischen Bezirke Altstadt II-Südwest und Altstadt II-Südost (Dichterviertel), Stadtteil Heißen ohne den statistischen Bezirk Heißen-Nord (Winkhausen) sowie der Stadtteil Menden-Holthausen.
Stadtbezirk: Rechtsruhr-Süd
Zu Menden-Holthausen gehören neben Menden und Holthausen auch die Ortsteile Ickten und Raadt. Menden-Holthausen ist stark landwirtschaftlich geprägt.
Die Mendener Brücke verbindet die Stadtteile Menden-Holthausen und Saarn
Der bevölkerungsärmste Stadtteil Mülheims liegt im Stadtbezirk Rechtsruhr-Süd. Er grenzt im Norden an Altstadt I, im Nordosten an Heißen, im Osten und Süden an die Essener Stadtteile Haarzopf, Schuir und Kettwig. Westlich liegt, auf der anderen Seite der Ruhr, der Stadtteil Saarn, der über die Mendener-Brücke (B1) verbunden ist. In Menden-Holthausen, genauer auf den Raadter Höhen am Flughafen Essen/Mülheim, liegt mit 152,7 m über NHN die höchste Stelle des Mülheimer Stadtgebiets.
 
Wussten Sie schon dies über Menden/Ickten?
Menden/Ickten ist ein Ortsteil, der zum Stadtteil Menden-Holthausen gehört. Dieser Stadtteil gehört wiederum zu der Stadt Mühlheim an der Ruhr in Nordrheinwestfalen. Bereits um 811 wurde Menden erstmals unter dem Namen “Menethinna“ erwähnt. Dies geht aus dem Verzeichnis der Abtei Werden hervor. Der Ortsteil Menden gehörte im Spätmittelalter zur Herrschaft Broich. Insgesamt betrachtet ist Menden durch die Landwirtschaft geprägt.
 

 "Am Buchholz"

Buchholzerhof Ehemalige Jugendherberge Ichten - Buchholz  
Serie „Grenzgeschichten“
Das geteilte Ickten
05.10.2013 | 09:00 Uhr aus WAZ
Serie Grenzgeschichten - Ickten, der kleinste Ortsteil - zwischen Kettwig und Mülheim 
Ickten. Apfelbäume, die voller roter Früchte hängen, Pferde, die auf grünen Wiesen grasen, idyllische Fachwerkhäuser und weite Felder – ländlicher als in Ickten geht es kaum. Der Ortsteil, der zum Stadtteil Menden-Holthausen gehört, ist groß, aber spärlich bewohnt. Vielleicht kennt ihn auch deshalb so mancher Mülheimer nicht – oder wähnt ihn in Essen. Was nicht ganz falsch ist. Ickten ist nämlich zweigeteilt. Es gibt auch ein Kettwiger Ickten, das wesentlich dichter besiedelt ist und seit den 1930ern ein Wohngebiet.
Mülheim-Ickten überblickt man am besten von der Anhöhe am Saalsweg aus, nahe der A 52. Landschaft pur, die teilweise unter Naturschutz steht, gibt es zu sehen und sonst kaum etwas. „Wir haben in Ickten etwas mehr als 20 Häuser. Man kennt sich“, sagt Landwirt Hans-Heinrich Terjung, der Kartoffeln anbaut und Pensionspferde beherbergt.
Milchkühe gibt es nicht mehr
Sein Hof Oberkuhle ist seit 170 Jahren im Familienbesitz. Aktive Bauern gebe es nur noch knapp über fünf, etliche Bauernhäuser seien vermietet oder verkauft worden. Wie etwa die alte Schule am Rombecker Weg (erbaut 1797), die ein Privatmann schon seit längerer Zeit zu sanieren versucht.
Ein Blick in die Geschichte zeigt: Die „Icktener Höfe“ in der „Icktener Mark“ wurden 1350 erstmals in Schriften erwähnt, der Name Ickten stammt wohl von einem Fronhof namens „Ickete“, von dem in einer Urkunde von 1050 die Rede ist. Auf diesem Gehöft mussten die Bauern ihren Zehnten abliefern.
Icktener Protestanten wollen weiter zu Kettwig gehören.
Durch Ickten streift man am besten zu Fuß oder per Rad – auch wenn es gehörig bergauf bzw. bergab geht. Die meisten Sträßchen zwischen der Meisenburgstraße im Osten, dem Steinweg im Südosten und der Holde Straße im Westen sind nur für Anlieger frei. Wer das Ros­senbecktal hinab stiefelt, entdeckt dort ein paar braune Rinder. Milchkühe gibt es im Ortsteil längst nicht mehr. Hühner gackern jenseits der Mendener Straße auf dem Schultenhof. Bauer Hans-Werner Löckenhoff ist wie Terjung in Ickten aufgewachsen. „Das hier ist das schönste Fleckchen Mülheims“, findet er.
Ältester Einwohner ist Ortsteiloberhaupt
Trotz des Lärms, den die Flugzeuge im Landeanflug auf Düsseldorf und die Autos auf der Ruhrtalbrücke produzieren. Den Bau der Brücke hat Löckenhoff als Jugendlicher mitverfolgt. „Man hat sich daran gewöhnt“, erklärt er. Eine Schule gibt es Ickten heute genauso wenig wie ein Geschäft (außer Löckenhoffs kleinen Hofladen) oder eine Gastwirtschaft. Abgesehen vom japanischen Restaurant „Sakura“, das knapp hinter der Stadtgrenze zu Kettwig liegt. Alte Icktener kennen es noch als „Jan im Körfgen“.
Postalisch und finanzamttechnisch zählt Ickten zu Mülheim, telefonisch und kirchlich zu Kettwig. Vereine gibt es im Ortsteil nicht, aber eine „gute Nachbarschaft“ und sogar einen Bürgermeister. „Es gilt die Regel: Wer in Ickten geboren und der älteste Einwohner ist, ist Ortsteiloberhaupt“, berichtet Hans-Werner Löckenhoff lachend. Momentan obliege das Amt Friedhelm Strengbier (81) vom Schnellenkampweg, seine Stellvertreterin ist Brunhilde Stiefgen vom Saalsweg.
von Andrea Müller
ZEITZEICHEN 1. August 1929: Eingemeindung von Selbeck und Ickten
Im Jahre 1929 fand im Ruhrgebiet eine große kommunale Neugliederung statt, die zu umfangreichen Eingemeindungen und Grenzveränderungen führte. Ziel war die Schaffung von großen und leistungsfähigen Städten und Kreisen, die Jahrzehnte Bestand haben sollten, was auch tatsächlich gelang. 1928 begannen die Verhandlungen, bei denen heftig um Gebiete, Grenzen und die Selbständigkeit von Orten gekämpft wurde. Auch die Selbständigkeit Mülheims wurde anfangs in Frage gestellt. Eine Zusammenlegung Mülheims mit Oberhausen wurde ernsthaft erörtert. Von Duisburg wurde die Idee einer "Ruhrmündungsstadt" propagiert. Mit Essen, das zeitweise Anspruch auf die überwiegend von Krupp-Arbeitern bewohnte Siedlung Heimaterde erhob, gab es auch im Süden Interessenkonflikte.
Die Stadt Mülheim an der Ruhr hatte kein Interesse an einer Verbindung mit Gebieten im Norden, sondern sah ihre Zukunft ausschließlich in der Ausdehnung in den landschaftlich schönen Süden. Dort sollte in der von Industrieabgasen unbelasteten Luft Siedlungsraum für die Mülheimer geschaffen werden. Vor allem aber sollte das Ruhrtal bis Kettwig zur Großerholungsstätte für die Bewohner des westlichen Ruhrgebiets ausgebaut werden. Mülheim forderte daher auf der linken Ruhrseite die Eingemeindung des Amtes Mintard (Mintard, Selbeck, Breitscheid, Kettwig vor der Brücke und Laupendahl), auf der rechten Ruhrseite das Amt Kettwig-Land (Ickten, Umstand, Roßkothen) und möglichst auch die Stadt Kettwig. Mülheim konnte jedoch nur einen kleinen Teil seiner Ansprüche durchsetzen. Statt des gesamten Ruhrtals bis Kettwig erhielt es einen Streifen südlich seiner bisherigen Grenze. Dazu gehörte auf der linken Ruhrseite der Ort Selbeck und ein sehr kleiner Teil von Breitscheid. Trotz erheblicher Bemühungen um Mintard konnte nur ein kleiner Teil dieser Gemeinde, die Mintarder Höfe, eingemeindet werden. Auf der rechten Ruhrseite erwarb Mülheim Ickten und sehr kleine Teile von Umstand und Roßkothen, während es im Bereich des Flughafens ein kleines Stück an Essen abgeben musste.
Der Mülheimer Bevölkerungszuwachs am 1. August 1929 betrug über 1400 Menschen; davon entfielen weniger als 200 auf Ickten, das vor allem aus Bauernhöfen bestand und ganz überwiegend von der Landwirtschaft lebte. Der größte Teil der Neubürger, etwa 1100 Menschen, lebte in Selbeck. Der Ort Selbeck war baulich durch den bis 1907 betriebenen Erzbergbau geprägt. Um 1890 war das Bergmannsdorf mit katholischer Kirche und Schule entstanden, das heute noch den Mittelpunkt Selbecks bildet. Das damals entstandene Bergmannsheim diente seit 1908 als Knabenheim der Duisburger Diakonenanstalt, aus der sich in jüngster Zeit die Theodor-Fliedner-Stiftung mit ihrem Dorf entwickelt hat. Die Bevölkerungsliste Selbecks von 1929 zeigt, dass Arbeiter und Handwerker den überwiegenden Teil der Bevölkerung ausmachten, in der Landwirtschaft dagegen nur ein kleiner Teil arbeitete. Von Mülheimer Seite war im Rahmen der Verhandlungen übrigens betont worden, ein nicht geringer Teil der Selbecker würde in Mülheim arbeiten, während der Landrat, der die Eingemeindung nach Mülheim verhindern wollte, von einem fast rein landwirtschaftlichen Gebiet sprach. Hier zeigt sich, wie die verschiedenen Seiten mit allen Mitteln um ihre Interessen kämpften.
Mehr als vier Jahrzehnte später, in den 1970er Jahren, gab es eine neue Gebietsreform, die in Vielem an diejenige von 1929 erinnerte, vom Kampf um die Selbständigkeit Mülheims bis zur  Forderung Mülheims nach Kettwig. Wenn das Meiste auch wieder nicht erreicht werden konnte, gelang 1975 doch zumindest die Eingemeindung von Mintard.

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