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Gemeinde Altdöbern
Altdöbern ist eine Gemeinde im Landkreis Oberspreewald-Lausitz im Süden des Landes Brandenburg und Teil sowie Amtssitz des Amtes Altdöbern.
Altdöbern liegt in der Niederlausitz, umgeben von den Ortschaften Großräschen, Bronkow, Calau und der neu gebildeten Gemeinde Neu-Seeland. Zwischen Altdöbern und dem Ortsteil Pritzen befindet sich der 1016 Hektar große, durch Flutung des ehemaligen Tagebau Greifenhain entstehende Altdöberner See. Bis 2017 soll die Flutung des Sees und die Rekultivierung der Landschaft zum Naherholungsgebiet abgeschlossen sein.
Die Gemeinde Altdöbern besteht aus drei Ortsteilen sowie einigen nicht eigenständigen Ortslagen.
Altdöbern mit Ortslagen Pritzen, Peitzendorf und Chransdorf
Nachweisbar besiedelt ist das Gebiet um Altdöbern erst seit der Jungsteinzeit, allerdings gibt es keine Aussagen über die Kontinuität dieser Siedlungen. Allgemein geht man aber davon aus, dass das Gebiet um Altdöbern danach lange Zeit praktisch menschenleer blieb, da viele germanische Stämme aus dem Gebiet der Niederlausitz abwanderten. Die Zuwanderung von westslawischen Gruppen im 6. Jahrhundert berührten das Gebiet um Altdöbern auch kaum. Danach besiedelten die Lusitzi von Norden her kommend das Gebiet bis sie im Zuge der Ostexpansion im 10. Jahrhundert geschlagen wurden und das Gebiet in den Hoheitsbereich des deutschen Feudalstaates kam. Im 11. Jahrhundert entstehen folglich erste deutsche Lehnsbeitze. Der innere Landesausbau der in der Region ansässigen sorbischen Lusitzi wird davon allerdings nicht gestört. Dennoch finden sich auf dem Gebiet des heutigen Altdöbern keinerlei Beweise für eine slawische Wallanlage, was dafür spricht, dass es zu dieser Zeit noch unbesiedelt war. Im Jahr 1165 stiftete Dietrich von Landsberg das Zisterzienserkloster Dobrilugk, was maßgeblichen Einfluss auf die Besiedlung der umliegenden Gebiete (also auch dem heutigen Altdöbern) hatte. Es wird vermutet, dass der Vorgängerbau der heutigen Kirche Altdöberns bereits seit dem Jahr 1200 besteht.
Jeweils in den Jahren 1239 und 1241 wird in einer Urkunde Otto von Köckritz als Lehnsherr ohne Angabe von Wohnort und Besitz genannt, woraufhin allgemein angenommen wurde, dass er oder sein Vater Lehnsherr von Altdöbern sein müsse. Dieses Jahr wurde allgemein als Gründung von Altdöbern akzeptiert und fand sich sogar zwischen 1934 und 1984 im Ortssiegel. Die älteste offizielle Nennung Altdöberns findet sich allerdings erst in einer Urkunde vom 13. November 1285. Dort heißt der Ort noch lateinisch Dobere nd in einer späteren Abschrift Dobir. Der Name ist aus dem Slawischen und bedeutet Dorf im Grund bzw. Dorf im Tal.
Im Jahr 1571 lässt Hans von Dieskau die als Herrschaftssitz bestehende Wasserburg abreißen und durch ein Herrenhaus mit Turm im Renaissance-Stil ersetzen. Das ist die Grundsteinlegung des bis heute bestehenden Schloss Altdöbern. Die ersten Pestfälle werden im Vergleich zu Orten der unmittelbaren Umgebung erst 1599 gemeldet. Eine Epidemie bleibt allerdings aus. Im Dreißigjährigen Krieg bleibt Altdöbern verschont, obwohl Truppenverbände von Wallenstein und Mansfeld in der Nähe vorbeiziehen und es in der Niederlausitz zahlreiche Plünderungen gibt. 1748 ordnet Carl Heinrich von Heineken eine großangelegte Umgestaltung von Altdöbern an.
Bis zum Tod von Pfarrer Lehmann im Jahre 1814 wurde in Altdöbern noch niedersorbisch (wendisch) gepredigt, danach nur noch deutsch. Arnošt Muka stellte 1884 nur noch 50 wendische Einwohner in Altdöbern fest.
Im Jahr 1943 wird ein Teil der Gesandtschaft des Königreichs Schweden im Schloss Altdöbern untergebracht. Am 19. April 1945 wird Altdöbern ohne Gegenwehr von Einheiten der 1. Ukrainischen Front besetzt. Nicht unerhebliche Schäden entstehen dennoch als gegen Abend des 19. April die Luftwaffe die vorrückenden russischen Verbände in Altdöbern angreift. Dadurch werden insgesamt auch drei Wohngebäude zerstört. Die örtliche Brauerei und Elektrizitätsschaltzentrale werden bombardiert und brennen aus. In den verbleibenden Tagen bis zum Kriegsende werden sieben Zivilisten von Angehörigen der Roten Armee ermordet, mehr als 40 weitere nahmen sich bereits vor der Einnahme des Ortes aus Angst das Leben. 
Das verschwundene Buchholz bei Altdöbern
So musste auch das Dorf Buchholz bei Altdöbern im Kreis Calau dem großen Tagebau Greifenhain weichen, es wurde abgebaggert. 
1998 waren die Renaturierungsarbeiten auf den Kippen noch in vollem Gange. Die Kippenflächen über dem ehemaligen Dorf 
Buchholz und seiner Gemarkung sind forstwirtschaftlich bepflanzt und die Natur entwickelt sich gut. Der stillgelegte Tagebau 
hinterlässt eine bis zu 60m ttiefe Grube von rund 1100 ha Fläche, die in etwa 20 Jahren ein großer Badesee werden soll.
So entstand auch der Senftenberger See mit seiner Naturschutzinsel und einem reichen Fischbestand, mit Ferienhäusern, 
Campingplätzen und Badestränden als touristische Anziehungspunkte. Er ist auch ein Zeitzeuge von den umwälzenden Verände- 
rungen der Natur und Landschaft, bedingt durch den einstigen Braunkohleabbau in der Lausitz. Ein weiterer großer See liegt in der 
Nähe von Spremberg, ein Stausee mit der 2,2 km langen Staumauer. Unweit Sprembergs ist die rekultivierte Tagebaulandschaft 
sehenswert. Besuchen sollte man auch die 1301 erstmals urkundlich erwähnte grüne Stadt an der Spree mit Schloss und Park- 
anlage. Auch alle anderen Städte der Niederlausitz haben ihren eigenen Reiz!
 
Lizenz:
„Altdoebern castle“ von Doris Antony, Berlin - photo taken by Doris Antony. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons - 
„Altdöbern marktplatz“ von Cadem - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons - 
„Pritzen Strasse Altdoebern“ von burts - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons - 
„Altdoeberner See Suedufer 2005“ von burts - Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons - 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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